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Ara ararauna (Linné 1758)
Engl.: Blue and Yellow Macaw
Beschreibung: Grundgefieder blau; Stirn grün; nackter Zügel- und Wangenbereich weißlich und von mehreren schwarzen Federlinien durchzogen, die sich an den gleichfarbigen Kehlfleck anschließen; Ohrdecken, seitlicher Halsbereich, Oberbrust, Bauch, Unterschwanz- und Unterflügeldecken orangegelb; Schwanzoberseite blau, unterseits
olivgelb; Schnabel schwärzlich; Iris hellgelblich; Füße dunkelgrau.
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Bitte beachten Sie:
Der nebenstehende Steckbrief ist urheberrechtlich geschützt. Er stammt aus dem
LEXIKON
der PAPAGEIEN
von Thomas Arndt.
Die Original-Steckbriefe zeigen zusätzlich Abbildungen
der Verbreitungsgebiete und aller Unterarten sowie in der Regel
zusätzliche Habitat-. Freiland- und Volierenaufnahmen.
Auf der CD-Version
finden Sie zusätzlich kurze Filme und Aufnahmen der Rufe. |
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Lebensraum: Regenwälder, hohe und dichte Sekundärvegetation, offene Wälder sowie Sumpf- und Savannengebiete mit Palmen- und Baumbestand in der tropischen Zone bis in 500 m Höhe, örtlich auch bis 1.500 m Höhe.
Status: in Gebieten mit urprünglichem Lebensraum meist die häufigste große
Ara-Art; vor allem in Brasilien und Kolumbien bereits örtlich verschwunden; Ursachen vor allem Verlust des Habitats, Fang, Handel und Jagd.
CITES: am 06.06.1981 in WA II aufgenommen.
Lebensweise: wird in der Regel paarweise, in kleinen Familienverbänden oder in Gruppen bis zu 20 Vögeln gesehen; auf Schlaf- und Nahrungsbäumen oder an Lehmbänken auch Ansammlungen von mehreren hundert Vögeln; fallen insbesondere während der
morgendlichen und abendlichen Flüge von und zu den Schlafbäumen auf; Paare und Gruppen dann gut zu sehen, da das Gefieder leuchtet und der Flug von regelmäßigen Rufen begleitet wird; Paare sind innerhalb der Gruppen gut zu unterscheiden; auf Nahrungsbäumen und Lehmwänden oft gemeinsam mit Hellroten Aras
(Ara macao) und Grünflügelaras (Ara chloroptera); hier sehr vorsichtig; warten erst ab, ob keine Raubfeinde vorhanden sind; im Laub der hohen Bäume nur schwer zu entdecken; sitzen dort still; Anwesenheit nur durch herunterfallende Fruchtreste zu bemerken; fliegen bei Gefahr laut schreiend auf; in der Umgebung von bewohnten Siedlungen scheu; Flug verhältnismäßig schnell und geradlinig; oft nur wenige Meter über den Baumkronen; Typisch sind langsame, kräftige Flügelschläge; Rufe
raue rraa-aar-Schreie oder harsches Krächzen.
Ernährung: Vielzahl reifer und unreifer Früchte (z.B. Mauritia vinifera, Astrocaryum sp., Bactris sp., Maximilianea), Mango-Früchte, Nüsse (Paránüsse, verschiedene Palmnüsse), Samen (z.B.
Hura crepitans), Beeren, Blüten und gemüseartige Pflanzen, die die Aras in den Bäumen finden; vermutlich auch Insekten und deren Larven; nahezu tägliche Flüge in den Vormittags- und Nachmittagsstunden zu den
Collpas (Lehmbänke), um dort mineralhaltige Erde aufzunehmen; dient zur Neutralisierung der giftigen Bestandteile unreifer Früchte.
Brutverhalten: Brutsaison im nördlichen Südamerika und Panama zwischen Februar und Juni; in südlichen Teil von August bis Dezember; Nesthöhlen in lebenden und abgestorbenen Palmen und Laubbäumen; Nisthöhlen werden regelmäßig wieder benutzt; in der Regel brüten Paare jedoch nicht jedes Jahr; nur geringe Vermehrung, denn viele Gelege und Nester mit Jungen misslingen aufgrund von Raubfeinden, Hochwasser, Krankheiten oder Ausnehmen der Nester; Gelege ein bis drei Eier; Normalgelege zwei Eier; Brutdauer 26 bis 28 Tage; Nestlingszeit 90 bis 100 Tage; Junge bleiben vermutlich längere Zeit nach dem Ausfliegen bei den Eltern; Eimaße: 46,4 mm x 35,9 mm.
Menschenobhut: lebhafte und teilweise laute Papageien; Schreie vor allem in den frühen Morgen- und Nachmittagsstunden zu hören; gewöhnen sich schnell an den Pfleger; neugierig; starke Holzzerstörer; regelmäßig frische Äste und Baumstümpfe anbieten; hart und ausdauernd; können außerhalb der Brutzeit gut mit anderen Papageien und Aras zusammengehalten werden, in sehr großen Volieren auch während der Brutzeit; baden im Sommer ausgiebig oder lassen sich in Außenvoliere beregnen.
Unterbringung: ideal ist Außenvoliere von 8 m x 3 m x 2 m mit anschließendem Schutzhaus von 3 m x 2 m x 2 m; Metallkonstruktion mit sehr starkem Drahtgeflecht unbedingt notwendig; im Winter nicht unter 10°C; dickwandigen Nistkasten aus Hartholz von 55 cm x 70 cm x 100 cm mit einem Einschlupfloch von 22 cm Durchmesser auch im Winter anbieten.
Fütterung: verschiedene Obst- und Gemüsesorten (insbesondere Birnen, Äpfel, Zwetschgen, Bananen, Gurken, halbreifer Mais, Karotten, Hagebutten, Vogelbeeren); kleine Mengen Wal-, Zirbel-, Erd- und Paránüsse; Samengemisch aus Sonnenblumenkernen, Kardi, Hanf, Weizen, Hafer, Glanz und verschiedenen Hirsesorten; im Sommer auch gekeimt anbieten; gequollenes Taubenfutter; Grünpflanzen (Vogelmiere, Löwenzahn usw.); regelmäßig Mineralstoffgaben; zur Aufzucht Weißbrot und Eifutter; fressen gerne
Kinderfrüchtebrei und Biskuit.
Zucht: gelingt regelmäßig und nicht schwer; Brutbeginn ab April; kündigt sich durch Aggressivität der Alttiere an, die dann den Pfleger angreifen; Gelege 1 bis 3 Eier, selten auch bis zu 4 Eier; oft sind nicht alle Eier befruchtet; Brutdauer 25 bis 27 Tage; Nestlingszeit 12 Wochen; Jungtiere sollten nach Ausfliegen noch längere Zeit bei den Eltern bleiben dürfen; Nistkasten unbedingt so anbringen, dass von außerhalb der Voliere kontrolliert werden kann; Brut gelingt in Gegenden mit kalten Wintern in Innenräumen leichter als in Außenvolieren; gelegentlich zwei Bruten im Jahr.
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